Krankenkasse: HPV-Impfrate in Thüringen gering
05.03.2025
Nur eine Minderheit der 9- bis 17-Jährigen in Thüringen ist nach Zahlen der Krankenkasse DAK gegen die potenziell krebserregenden Humanen Papillomviren (HPV) geimpft.
Bei DAK-Versicherten liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die zumindest eine erst Impfung erhielten, bei 8,1 Prozent. Vor Corona im Jahr 2019 waren immerhin knapp 15 Prozent der 9- bis 17-Jährigen mindestens einmal gegen HPV geimpft, wie aus einer Analyse der Krankenkasse hervorgeht.
Impfempfehlung für Heranwachsende seit 2018
Humane Papillomviren werden durch intime Kontakte übertragen. Die meisten Menschen infizieren sich einmal im Leben mit ihnen. Die Infektionen verlaufen zwar größtenteils ohne Symptome. In einzelnen Fällen können sie aber Krebs auslösen, beispielsweise Gebärmutterhals oder Krebs im Mund- und Rachenraum.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher eine Impfung für Mädchen seit 2007 und für Jungen seit 2018. Sie sollte idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen. Je nach Alter bei der ersten Spritze sind bis zu drei Impfungen nötig.
Die DAK hat für die Untersuchung die Abrechnungsdaten von rund 17.700 bei der Kasse versicherten Thüringer Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren ausgewertet. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung waren 2023 demnach 14.000 der 9- bis 17-Jährigen in Thüringen mindestens einmal gegen HPV geimpft.
Auch die Krankenkassen Barmer und AOK Plus hatten kürzlich auf die seit der Corona-Pandemie gesunkenen HPV-Impfraten hingewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation sowie die EU-Kommission haben das Ziel, dass bis 2030 mindestens 90 Prozent der Mädchen geimpft sein sollen und die Impfrate bei Jungen deutlich steigt.
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