Erfahrungsweg soll Polizisten bei der Reflexion unterstützen
Ein neuer Erfahrungsweg soll Polizisten bei der Reflexion über ihren Berufsalltag helfen. «Polizeiarbeit kann schwierig und herausfordernd sein: emotional, intellektuell, physisch», sagte der Leiter der Bildungseinrichtungen der Polizei, Jürgen Loyen, am Donnerstag in Meiningen bei der Eröffnung dieses Orts. Polizisten bräuchten für ihre Arbeit ein stabiles Wertesystem und einen moralischen Kompass. Über beides könnten sie auf diesem Erfahrungsweg reflektieren. Die Polizisten können sich dort etwa mit Themen wie «Sterben und Tod», «Polizei und Extremismus» und «Polizei und Gesellschaft» auseinandersetzen.
Bei dem Erfahrungsweg handelt es sich um eine 480 Quadratmeter große Ausstellung, die auf mehrere Räume verteilt ist. Dort werden unter anderem Fotos und Video, aber zum Beispiel auch zerbrochene Flaschen und Pflastersteine gezeigt, die Polizisten dazu anregen sollen, über verschiedene, schwierige Facetten ihrer Arbeit nachzudenken. Beispielsweise sollten sie so die Gelegenheit haben, darüber zu reflektieren, wie sich Todesnachrichten an die Familien von Verstorbenen überbringen lassen. «Was passiert, wenn da ein kleines Kind die Tür aufmacht oder eine Person, die nicht Deutsch spricht», sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) während der Eröffnung des Erfahrungsweges.
Der Erfahrungsweg ist Teil der Arbeit des neu geschaffenen Fachbereichs «Soziale Kompetenzen» am Bildungszentrum der Landespolizei. Er war nach Angaben des Innenministeriums infolge eines Landtagsbeschlusses aus dem Jahr 2020 geschaffen worden. Mit diesem Fachbereich soll auch der Austausch zwischen der Polizei und der Zivilgesellschaft im Freistaat gefördert werden.
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