Deutlicher Anstieg bei Grippe- und RSV-Fällen in Thüringen
Akute Atemwegserkrankungen haben Ende Januar in Thüringen deutlich zugenommen. Bei bei Grippe und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) wurden in der Woche bis 28. Januar die bislang höchsten wöchentlichen Fallzahlen seit Beginn der Erkältungssaison Anfang Oktober erfasst, wie das Thüringer Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Gezählt wurden demnach 1054 Fälle von Influenza (Virusgrippe) - bei 2603 Fällen in dieser Saison insgesamt. Von 1047 RSV-Erkrankungen in dieser Saison entfielen allein 392 auf die aktuelle Meldewoche, hieß es unter Berufung auf Daten des Robert Koch-Instituts. Beide Erkrankungen treffen vor allem kleine Kinder.
Eine RSV-Infektion betrifft zumeist die oberen Atemwege, kann aber auch zur Lungenentzündung führen. Symptome sind Husten, Schnupfen und Fieber. Ähnlich sind die Symptome bei einer Virusgrippe, wobei sie in der Regel plötzlich beginnt. Die Krankheit kann tödlich sein, in Thüringen wurden in dieser Saison bislang zwei Todesfälle von über 60-Jährigen gemeldet.
Leichter Rückgang bei Corona-Infektionen
Die Zahl der erfassten Corona-Infektionen - 173 - war hingegen im Vergleich zur Woche leicht rückläufig. Erkrankt seien vor allem Menschen über 80 Jahre und Kinder bis 5 Jahre, so das Ministerium. Seit dem vergangenen Oktober wurden das Corona-Virus demnach bei 3780 Klinikpatienten festgestellt, wobei die durch das Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19 bei 2326 Menschen Grund für den Krankenhausaufenthalt war.
Bei Atemwegserkrankungen ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Bei Grippe etwa verzichten viele Ärzte wegen der meist eindeutigen klinischen Symptome auf eine Labordiagnostik, diese Fälle tauchen dann nicht in der Statistik auf. Bei Corona-Infektionen werden in der Regel nur noch schwere Krankheitsverläufe gemeldet, meist im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt.
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