Dehoga: Mehrzahl der Gaststätten musste die Preise erhöhen
Weniger Umsatz, höhere Kosten - Thüringens Gastronomie spürt nach Angaben des Branchenverbandes negative Auswirkungen durch die seit Jahresbeginn auf 19 Prozent gestiegene Mehrwertsteuer auf Speisen. «Die Unternehmer im Thüringer Gastgewerbe haben mit Gäste- und Umsatzrückgängen zu kämpfen», erklärte der Präsident des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Mark Kühnelt, am Freitag in Erfurt. Nach einer Umfrage verzeichneten die befragten Betriebe im Januar einen Umsatzrückgang von im Schnitt neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fast acht von zehn Unternehmen hätten ihre Preise erhöht.
Etwa 13 Prozent der Anbieter nahmen keine Veränderung vor, knapp neun Prozent planten eine Erhöhung in absehbarer Zeit. 57 Prozent der befragten Unternehmer berichten über weniger Gäste.
Die größte Herausforderung für das Gastgewerbe seien nach Einschätzung von etwa drei Viertel der befragten Gastronomen steigende Kosten bei Lebensmitteln, Getränken und Energie sowie höhere Personalkosten. Mehr als zwei Drittel der Unternehmer bezeichneten die gestiegene Mehrwertsteuer und mehr Bürokratie als Problem.
«Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen im Gastgewerbe von 7 auf 19 Prozent zwang viele Betriebe zu Preiserhöhungen, um die gestiegenen Kosten zu decken. Dies ist angesichts der knappen Umsatzrentabilität von vier bis acht Prozent für viele Familienbetriebe im Thüringer Gastgewerbe nicht anders zu kompensieren», erklärte der Verbandspräsident. Fast 62 Prozent der Betriebe wollen laut Umfrage ihre Investitionspläne kürzen, fast 37 Prozent Öffnungszeiten reduzieren.
Nach Angaben von Dehoga-Geschäftsführer Dirk Ellinger drohen in Thüringen erneut Betriebsschließungen. «Die Politik muss handeln, um das Gastgewerbe zu unterstützen», verlangte er.
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