Bachwochen bringen mehr Kultur aufs Land
Konzerte in Orten, wo alles andere als ein Überangebot an die Kultur herrscht: Mit dieser Idee haben die Thüringer Bachwochen angekündigt, den ländlichen Raum beleben zu wollen. 50 Orte hatten sich für das Projekt «#20für20» beworben, hieß es seitens der Festivalleitung. 20 wurden ausgewählt. Der Auftakt ist für den 29. Februar im laut Landesamt für Statistik nicht mal 100 Einwohner zählenden Kühdorf geplant. In der Dorfkirche des Ortsteils der Gemeinde Langenwetzendorf (Landkreis Greiz) wird der in Südtirol geborene Perkussionist Philipp Lamprecht auftreten. Alle Konzerte der Reihe sind eintrittsfrei. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Projekt.
«Die Idee entstand aus der Erfahrung heraus, immer wieder zu hören, dass Kultur im ländlichen Raum kaum mehr stattfindet, sich viele Bewohner gesellschaftlich wie kulturell abgehängt fühlen und ihnen oft der Weg in die Städte zu beschwerlich ist», sagte der Leiter der Thüringer Bachwochen Christoph Drescher. «Angesichts des verstärkten Rückzugs aus ländlichen Regionen wollen wir mit unseren Angeboten einen kleinen Teil dazu beitragen, Kultur auch dort sicht- und hörbar zu machen.» Ein vielfältiges Kulturleben in erreichbarer Nähe sei ein wichtiger Grundstein für attraktive Lebensverhältnisse.
Neben Lamprecht werden auch die Gitarristin Anne Haasch und der Akkordeonist Goran Stevanovich in teils ungewöhnlichen Konzertorten spielen. Dazu gehören ein Rohbau einer Kita in Holungen (Eichsfeld), der Baumkronenpfad in Schönstedt (Unstrut-Hainich-Kreis) und eine Schlosserwerkstatt in Neustadt am Rennsteig (Ilm-Kreis). Ein Konzert am 10. März in Gießübel (Landkreis Hildburghausen) bildet den Abschluss der Reihe.
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