Prozess-Start nach Horrorunfall
Fünf Teenager starben bei Bad Langensalza
14.02.2024
Der Prozess, der heute vor dem Amtsgericht Mühlhausen beginnt, wühlt schlimmste Erlebnisse noch mal auf. Angeklagt ist der mutmaßliche Unfallfahrer von Bad Langensalza. Er soll schuld sein am Tod von sieben Menschen.
Am ersten April 2023 hat sich einer der schrecklichsten Unfälle der letzten Jahrzehnte in Deutschland ereignet. Auf der B247 bei Bad Langensalza gerät ein BMW auf die Gegenfahrbahn. Es kommt zum Zusammenstoß von drei Autos. Sie gehen sofort in Flammen auf. Damals starben fünf 19-Jährige, ein 60-jähriger Mann sowie der 44-jährige Beifahrer des mutmaßlichen Unfallverursachers.
"Dieser Unfall hat alles bis dahin Erlebte in den Schatten gestellt", sagte uns damals Stadtbrandmeister Steven Dierbach, der einer der ersten Feuerwehrleute am Unfallort war.
Siebenfache fahrlässige Tötung
Vor dem Amtsgericht Mühlhausen geht es heute unter anderem um den Vorwurf der siebenfachen fahrlässigen Tötung. Als Maximalstrafe stehen dafür fünf Jahre im Gesetz. Die Staatsanwaltschaft rechnet wohl aber mit weniger, weshalb vor einem Schöffengericht verhandelt wird. Hier beträgt das höchste Strafmaß vier Jahre.
Wohl betrunken und zu schnell unterwegs
Der 35-jährige Angeklagte soll demnach mit 1,3 Promille intus und dem geliehenen BMW seines Vaters unterwegs gewesen sein. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h hatte er wahrscheinlich überschritten. Einen Führerschein soll er ebenfalls nicht gehabt haben.
Der Unfall hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Hunderte kamen kurz darauf zu einer Trauerfeier in Mühlhausen. Heute beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Unfallverursacher, der selbst schwerste Verletzungen davon trug.